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„Im Leben sind wir niemals allein“

Wohnungslose und Bedürftige feiern Advent im Paderborner Dom

Heißer Kaffee, süßes Gebäck und vor allem Zuwendung: Auch in diesem Jahr trafen sich rund 15 Wohnungslose und Bedürftige zur gemeinsamen Adventsfeier und Begegnung im Paderborner Dom. Bereits zum zweiten Mal hatte das Paderborner Metropolitankapitel in den sogenannten Hasenkamp an die Krippe der Kathedralkirche eingeladen. Am Ende bekamen alle Gäste eine gefüllte Nikolaustüte mit „willkommenem Inhalt“.

Bedürftige und Wohnungslose in die Mitte nehmen: Bereits zum zweiten Mal hat das Paderborner Metropolitankapitel in die Kathedralkirche eingeladen. (v.l.n.r.) Joachim Veenhof (SKM), Dompropst Monsignore Joachim Göbel, Schwester Elrike Tyws (Wohnungslosenseelsorgerin), Dompastor Dr. Nils Petrat. Foto: pdp / Thomas Throenle

„Ich freue mich, dass viele die Einladung angenommen haben. Für mich ist das eine ganz besondere Feier. Es ist schön, wenn sich die Leute hier wohlfühlen und wir ihnen wenigstens für den Moment etwas Gutes tun können“, sagte Dompropst Monsignore Joachim Göbel mit einem dankbaren Lächeln im Gesicht. Gerade in der Adventszeit setze er sich gerne für die Aktion des Metropolitankapitels ein, um ein deutliches Zeichen zu setzen: „Hier in unserm Dom sind alle Menschen erwünscht.“

Dafür stehe auch die große Krippe des Paderborner Domes im Hasenkamp, erklärte Dompastor Dr. Nils Petrat. Sie bestehe aus den unterschiedlichsten Figuren: neben einem Erzbischof, einem Hochschulprofessor, einem Schützen eben auch aus einem Wohnungslosen. „Die verschiedenen Figuren bilden unsere Gesellschaft ab. Sie ist bunt und vielfältig. Und doch gehören wir alle zusammen und sind nichts ohne den anderen“, erklärt der 39-jährige Domvikar.

Wichtig sei ihm das Ziel, auf das die Figuren hin ausgerichtet seien. „Alle orientieren sich zur Krippe im Stall, genauer gesagt zu dem Kind in der Krippe, vor dem selbst Könige mit kostbarsten Gaben die Knie beugen, weil sie es als menschgewordenen Gott, als Helfer und Erlöser erkennen.“ Für Dompastor Petrat ist damit auch eine Hoffnung für die Menschen heute ausgedrückt: „In der Advents- und Weihnachtszeit werden die meisten von uns sensibel dafür, dass wir im Leben niemals alleine sind.“

Adventliche Feier und Begegnung an der Krippe des Paderborner Domes: Rund 15 Bedürftige und Wohnungslose waren Gäste des Metropolitankapitels. Foto: pdp / Thomas Throenle

Unterstützt wird das Angebot des Paderborner Metropolitankapitels durch Diakonie und Caritas, den Katholischen Verein für soziale Dienste in Paderborn e. V. (SKM) und den Verein KIM: Soziale Arbeit e. V., die sich in Paderborn insbesondere um Wohnungslose und bedürftige Menschen kümmern. Für Schwester Elrike Tyws und Joachim Veenhof vom SKM war die adventliche Begegnung im Dom Gelegenheit, mit vielen bekannten Menschen in einem anderen Kontext ein Wort zu wechseln.

Regelmäßig finden rund um den Paderborner Dom Veranstaltungen und Aktionen statt, die wohnungslosen und bedürftige Menschen zu Gute kommen: Zum Beispiel waren im Jubiläumsjahr 2018, als das 950-jährige Weihejubiläum des Imad-Domes begangen wurde, Wohnungslose und Bedürftige zu einem Gastmahl im Paderborner Dom eingeladen. Auch die Solidaritätsaktion an der Paderborner Domkrippe findet in diesem Jahr bereits zum dritten Mal statt: Diesmal können zugunsten der Arbeit der Bahnhofsmission Paderborn für Bedürftige Kaffee- und Schokoladen-Spenden, aber auch Wort-Spenden an der Krippe im Dom abgelegt oder Schlafsäcke und Decken direkt zur Paderborner Bahnhofsmission an Gleis 1 gebracht werden.

Der Geschäftsführer des SC Paderborn, Martin Hornberger, nutze bei der adventlichen Begegnung im Dom die Möglichkeit, zwei große Kartons mit wärmenden Jacken mit dem Markenzeichen des Fußballbundesligisten für die Bedürftigen zur Verfügung zu stellen. „Wir freuen uns, dass wir gemeinsam mit dem Metropolitankapitel Menschen unterstützen können. Für uns ist dieses Engagement selbstverständlich“, so Geschäftsführer Hornberger.

Wärmende Jacken des Fußballbundesligisten SC Paderborn für bedürftige Menschen: Dompropst Monsignore Joachim Göbel und SCP-Geschäftsführer Martin Hornberger sind dankbar, anderen helfen zu können. Foto: pdp / Thomas Throenle